Die 5. Frauengruppe nimmt nun seit ca. 1 Jahr regelmäßig an den Therapiestunden mit Charlotte teil. Wenn Charles, unser Koordinator zurückblickt, wie es den Frauen zu Beginn der Therapie ging und wie es Ihnen heute geht, kann er eine große Verbesserung feststellen. Die meisten Frauen haben wieder Hoffnung, sie wollen hart arbeiten für ein besseres Leben und sie können ihre Geschichte mit anderen teilen.
In den vergangenen Jahren haben die meisten Frauen während der jährlichen Memorial Phase im April ein schweres Trauma erlitten und konnten nicht an den Veranstaltungen teilnehmen. In diesem Jahr – 25 Jahre nach dem Völkermord - konnten fast alle Frauen an den Gedenkgottesdiensten teilnehmen, ohne zu traumatisieren.
Zwei der Frauen aus Gruppe 5 haben bislang allerdings kaum Fortschritte gemacht und sind in keiner guten psychischen Verfassung. Sie trinken auch regelmäßig Alkohol und haben wenig Hoffnung in ihrem Leben. Laut der Traumatherapeutin Charlotte hilft es in solchen Fällen, den Frauen mehr Zeit zu geben, dass sie weiterhin regelmäßig die Therapie besuchen und so langsam auch Fortschritte machen werden. In Abhängigkeit der Erlebnisse, die die Frauen während des Völkermordes hatten, dauert es unterschiedlich lange, bis die ersten Fortschritte erzielt werden.
Kürzlich hat die erste Therapiestunde mit den Kindern der Frauen und Charlotte, unserer Therapeutin, stattgefunden. Die Frauen haben darum gebeten, dass Charlotte mit den Kindern redet und ihnen hilft. Viele der Mütter haben großen Probleme mit ihren Kindern, z.B. frühe ungewollte Schwangerschaften, Weglaufen von zu Hause, Schule schmeißen, Missbrauch, etc. Dies liegt vor allem daran, dass die Frauen aufgrund ihrer Traumas häufig nicht in der Lage waren, sich um ihre Kinder zu kümmern und diese vernachlässigt haben.
Da die Therapie den Frauen sehr hilft, haben sie die Hoffnung, dass Charlotte auch ihren Kindern helfen kann, sodass das Familienleben wieder harmonischer wird und die Frauen einen Zugang zu ihren Kindern bekommen und ihnen bei ihren Problemen helfen können. Die erste Therapiestunde wurde sehr positiv aufgenommen und hat den Kindern geholfen, ihre Mütter und ihr Verhalten besser zu verstehen. Insgesamt haben 32 Kinder teilgenommen. Wir hoffen sehr, dass die Therapiestunden sowohl den Frauen als den Kindern weiterhin viel helfen und das Zusammenleben verbessert.