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Update aus Shyorongi:
Christine und Leocardi haben vor einiger Zeit einen Kredit über 400.000 RWF (etwa 450 €) erhalten. Mit diesem Geld haben sie einen kleinen Laden eröffnet. Mittlerweile haben sie den Kredit zu über 75% zurückbezahlt und das Geschäft läuft sehr gut. Über ihre Einnahmen und Ausgaben führen sie stets Buch, sodass sie immer einen Überblick über ihre Finanzen haben. Auch ihre Schweine entwickeln sich prächtig und die Frauen sind sehr glücklich über ihren Erfolg.
Update Traumatherapie:
Im Februar startete die dritte Traumatherapie-Gruppe mit der ersten Einheit. Wir wollten 10 Frauen in die Gruppe aufnehmen, doch beim ersten Termin saßen 16 Frauen im Raum. Da alle Frauen darum gebeten haben, teilnehmen zu dürfen, hat Afrodis zusammen mit Charlotte, der Psycholgin, entschieden, alle 16 Frauen in der Gruppe zu behalten. Die ersten Therapieeinheiten waren wieder sehr emotional und anstrengend für alle Beteiligten. Viele der Frauen traumatisierten und konnten nur schwer wieder beruhigt werden. Mittlerweile können fast alle der Frauen über ihre Erlebnisse reden und merken, wie befreiend das auf sie wirkt.
Eine Schwere Zeit war die Memorial-Woche im April zum Gedenken an den Genozid. Während dieser Woche mussten einige Frauen ins Krankenhaus gebracht werden, da sie so schwer traumatisiert waren. Viele wollte ihr Haus nicht verlassen, um nicht permament mit ihrer Geschichte konfrontiert zu werden. Doch Charlotte konnte den Frauen große Unterstützung geben und die Memorial-Woche war für die meisten deutlich erträglicher als in den vergangenen Jahren.
Hier die Aussage einer Frau, was sie während der Memorial-Zeit fühlte:
"Alle aus dem Dorf schauen mich an. Ich fühle Schmerz, ich habe das Gefühl, dass ich wegziehen muss. Ich habe niemanden zum reden, mit dem ich meinen Schmerz teilen kann. Ich bleibe lieber zu Hause. Ich habe Angst vor anderen Menschen. Wenn ich an den Memorial-Gesprächen teilnehme, wenn irgendjemand über Tutsi redet, dann merke ich, dass ich keine Familie mehr habe, niemand mit dem ich sprechen kann. Mein Herz schlägt schneller. Ich kann nur schwer atmen. Ich wünschte, ich könnte mich in meinem Haus einschließen für immer. Wenn ich laufe, fühlt es sich so an, als ob mir jemand folgt.
Einmal wollte ich mein Leben beenden. Ich schluckte viele Tabletten und meine Augen schloßen sich, aber ich starb nicht.
Wenn ich jetzt in der Therapie-Gruppe bin, fühle ich mich wie in einer Familie. Ich habe Menschen, mit denen ich reden kann und bin nicht mehr allein."
Update aus der Handarbeitsschule:
Aktuell arbeiten die Frauen an zwei Aufträgen, die wir aus Deutschland bekommen haben. Zum einen nähen sie 1000 Stoffbeutel in Zebra-Muster, zum anderen 100 Paar bunte Kochhandschuhe. Die Freude über diese Aufträge ist riesig bei den Frauen und wir bemühen uns weiter, Folgeaufträge für die Handarbeitsschule zu bekommen.
Afrodis, unser Koordinator, arbeitet momentan daran, das Projekt in Rwanda offiziell zu registrieren. Dann kann er sich darum bemühen, auch innerhalb Rwandas Unterstützung für das Projekt zu bekommen.
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Im Januar waren wir wieder in Rwanda, um die Frauengruppen zu besuchen. In Butare angekommen, besuchten wir als Erstes die neu gegründete Handarbeitsschule. Die Wiedersehensfreude war sehr groß. Momentan werden zehn Frauen von unserer Nählehrerin Affisa im Nähen unterrichtet. Mittlerweile können sie schon verschiedene Dinge wie Taschen, Kochhandschuhe, Kleider, Mobiles, Kinderlätzchen und vieles mehr nähen. Wir haben ihnen gleich eine große Menge an Handarbeiten abgekauft, die wir dann in Deutschland auf den Märkten verkaufen wollen. Ziel ist es, dass wir in Deutschland, aber auch in Rwanda regelmäßige Abnehmer für die Produkte finden.
Die vier Nähmaschinen und zahlreiche Reißverschlüsse und Nähgarne, die wir von großzügigen Spender in Deutschland bekommen haben, wurden mit riesiger Freude entgegen genommen. Nun können noch mehr Frauen gleichzeitig nähen oder sogar neue Frauen in der Nähschule aufgenommen werden. Vielen Dank nochmals an die Spender!!!
Ein großes Ereignis war das Fest, das wir für alle Projektfrauen organisiert haben. Durch das Fest wollten wir vor allem das Projekt den örtlichen Bürgermeistern vorstellen, da sie für unsere Registrierung in Rwanda eine wichtige Rolle spielen. Wir wollen auch in Rwanda Sponsoren finden, wofür die Registrierung hier im Lande sehr wichtig ist. Das Fest bot auch die Chance, die Projektfrauen aus den verschiedensten Dörfern gleichzeitig zusammen kommen zu lassen, damit ein Erfahrungsaustausch unter den Frauen stattfinden konnte. Auch sollte das Fest die Frauen weiter motivieren, mit Elan und Energie ihre jeweiligen Projekte weiter zu verfolgen.
Zu dem Fest wurden alle Frauen eingeladen, die Mikrokredite bekommen haben, die in der Nähschule unterrichtet werden oder die an der Traumatherapie teilgenommen haben oder aktuell teilnehmen. Außerdem wurden die örtlichen Bürgermeister, die Presse, die Hauptverantwortlichen unserer Partnerorganisation RVCP, die Traumatherapeutin, die Nählehrerin, unser Koordinator Afrodis und Leonard (er stellt uns die Räumlichkeiten für die Nähschule und die Traumatherpie zur Verfügung) eingeladen. So waren insgesamt fast 100 Gäste anwesend. Die Frauen aus Shyorongi und Rusiga nahmen für das Fest sogar eine mehrstündige Anreise in Kauf.
Es wurde ein großer Pavillon errichtet, unter dem alle Frauen ein Schattenplätzchen fanden. An alle wurde Essen und Trinken verteilt und Afrodis, sowie die Verantwortlichen des RVCPs, hielten Ansprachen. Desweiteren stellten sich die einzelnen Projektgruppen vor und erzählten von ihren persönlichen Erfolgen mit ihrem Business. Z.B. erzählte eine der Frauen, die vor zwei Jahren ihren ersten Kredit bekommen hat, dass sie zusammen mit einer anderen Frau ein kleines Kohlegeschäft am Straßenrand eröffnet hat und sie nun genügend Geld verdienen, um davon gut leben zu können. Auch die Frauen der Traumatherapie konnten offen darüber erzählen, wie ihnen die Therapie geholfen hat und sie dadurch wieder mehr Lebensfreude haben. Sie berichteten wie gut es ihnen tut, Teil einer Gruppe zu sein und offen über das Erlebte reden zu können. Frauen der Nähschule zeigten stolz ihre genähten Handarbeiten und erzählten darüber, dass sie nun eine Perspektive haben. Eine Perspektive auf ein Leben, in dem sie und ihre Kinder genügend zu essen haben und sie nicht mehr auf Hilfe anderer angewiesen sind.
Die Frauen ergänzten das Programm mit traditionellen Tänzen und Liedern. Es herrschte eine fröhliche und gelassene Stimmung.
Als Überraschung hatten wir morgens Vanille- und Schokopudding vorbereitet, welchen die Gäste zum Nachtisch bekamen. Zu unserer großen Überraschung wurden wir von den Frauen reich mit selbstgebastelten und selbstgenähten Handarbeiten beschenkt.
Wir denken, dass uns allen dieses schöne Fest noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Da wir vorhaben, einen Kurzfilm über das Projekt und die Frauen zu erstellen, besuchten wir einzelne Frauen zu Hause, um Alltagssituationen und Ausschnitte ihrer Geschäftsideen zu filmen. Kathrin und Afrodis wollten eine Frau zu ihrem Acker begleiten. Es stellte sich heraus, dass die Frau weit außerhalb wohnte und der Acker ganz oben auf einem der tausend Hügel lag. Auf dem Weg dorthin fiel auf, dass die gesamte Ernte durch den ausgebliebenen Regen vertrocknet war. Aktuell herrscht in weiten Teilen des Landes große Wasserknappheit und viele Menschen leiden durch die ausgeblieben Ernte an Hunger.
Sehr positv hingegen war der Besuch bei Anne-Marie, die immer Sonntags selbstgebrautes Sorghum-Bier an Nachbarn verkauft. Ihr Wohnzimmer war permant gefüllt mit durstigen Kunden. Auch hat sie von ihrer letzten Reisernte noch eine große Menge an Reis gelagert, sodass ihre Familie genug zu essen hat.
Die Traumatherapeutin hat nun die zweite Gruppe erfolgreich beendet. Afrodis aber auch die Frauen selbst erzählten uns, welche positive Wirkung die Therapie auf sie hat. Die Traumatherapie war für viele ein Lichtblick und gab ihnen die Hoffnung, mit ihrem Trauma leben zu können. Wir konnten es kaum glauben, als wir eine der Frauen, die ihre acht Kinder und ihren Mann im Völkermord verloren hatte, in der Nähschule antrafen. Lachend und voller Stolz zeigte sie uns, was sie schon alles genäht hat. Auch ist sie für das Verwalten der Finanzen der Nähschule verantwortlich. Kwizera hat ihr mit der Traumatherapie und der Handarbeitsschule wieder eine lebenswerte Zukunft geschenkt, in der sie zusammen mit den anderen Frauen arbeiten, sich austauschen und freuen kann.
Und sie alle wissen, dass sie mit ihren Erlebnissen nicht alleine sind.
Da wir durch den Verkauf der symbolischen Geschenkkarte einige Gelder zusammen bekommen haben, starten wir direkt mit der dritten Traumatherapiegruppe. So haben nun 10 weitere Frauen die Möglichkeit, professionelle Unterstützung in der Bewältigung ihrer Traumata zu bekommen. Damit auch die abgeschlossenen Gruppen weiterhin Unterstützung erfahren, wird es für sie ein Follow-up Programm geben. Das heißt, dass nun weiterhin einmal im Monat ein Treffen mit der Therapeutin stattfinden wird.
Auch die Vergabe der Ziegen zeigte sich bei vielen Frauen als voller Erfolg. Alle Ziegen haben schon Nachwuchs bekommen, was für die Frauen eine große Hilfe ist. So können sie im Falle anstehender Schulgebühren oder anderer Kosten ein Zicklein verkaufen und das Geld dafür nutzen. Doch alle Frauen versuchen, dass ihre Ziegen möglichst viel Nachwuchs bekommen und verkaufen die Kleinen nur, wenn sie eine wichtige Investition haben.
Die Zeit in Rwanda war für uns sehr emotional und beeindruckend. Die Dankbarkeit, die die Frauen uns entgegengebracht haben, ist mit keinen Worten zu beschreiben. Doch all das wäre ohne die Hilfe, Unterstützung und das Vertrauen vieler großzügiger Spender hier in Deutschland nicht möglich.
Wir wollen an alle, die uns in irgendeiner Form unterstützt haben, diese Dankbarkeit weitergeben!!!
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Anbei finden Sie den Jahresrückblick 2016 zum Download.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung im vergangenen Jahr!
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Um das Messkircher Schloss herum haben auch in diesem Jahr verschiedenste weihnachtlich geschmückte Markt –und Essensstände, sowie ein abwechslungsreiches Musikprogramm für eine besinnliche vorweihnachtliche Stimmung gesorgt.
Dank dem trockenen und nicht allzu kalten Novemberwetter fanden sehr viele Besucher ihren Weg zum Weihnachtsmarkt. Unter den Marktständen fanden die Besucher auch wieder unseren Stand von Kwizera e.V. Wie letztes Jahr hatten wir wieder eine große Tombola mit tollen Preisen vorbereitet. Kaum ein Besucher schaffte es, an unserem Stand vorbei zu gehen, ohne ein Los zu kaufen. Denn bei uns wurde auf alle Fälle doppelt gewonnen. Zum Einen hatten wir keine Nieten im Loseimer und zum Anderen gehen 100 % der Einnahmen an Kwizera – das heißt mit dem Kauf eines Los zeigten die Käufer gleichzeitig soziales Engagement.
Die Freude unserer Gewinner der Hauptpreise war groß. So konnte eine Familie mit zwei Kindern ein modernes Tablet und ein Pärchen eine super Wetterstation mit nach Hause nehmen. Wer wohl die Europa-Park Gutscheine der 88-jährigen Gewinnerin nutzen wird?
Wir schauen auf ein sehr begegnungsreiches und schönes Wochenende zurück. Die Arbeit und die Mühe aller Helfer hat sich absolut gelohnt. So konnten wir am Samstag 1260 Euro und am Sonntag 898 Euro einnehmen. Das ist für uns ein tolles Ergebnis. Der gesamte Betrag geht wie immer zu 100% an unser Projekt. Wir möchten nochmal allen Sponsoren und Helfern für ihre große Unterstützung ein herzliches Dankeschön asussprechen.
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Vom 04.-06. November 2016 fand nun zum 11. mal das abwechslungsreiche und spannende WunderWelten-Festival im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen statt. Ein Wochenende mit einzigartigen Live-Reportagen, interessanten Fotoseminaren, einer kostenlosen Foto- und Reisemesse und verschiedene Fotoausstellungen.
Nun bereits zum 3. mal konnten Besucher des Festivals unseren Stand mit vielen bunten afrikanischen Handarbeiten, kreativem Schmuck und tollen Weihnachtskarten besuchen. Da sich der ein oder andere schon Gedanken um die ersten Weihnachtsgeschenke macht, kam der symbolische Kauf einer Ziege, einer einjährigen Krankenversicherung oder einer Stunde Traumatherapie in Form einer Karte mit einem Fotomagneten bei vielen Besuchern sehr gut an.
Wir schauen sehr zufrieden auf ein begegnungsreiches und erfolgreiches Wochenende zurück. Der gesamte Erlös geht wie immer zu 100% an Kwizera. Ein großes DANKESCHÖN geht an alle, die unser Projekt unterstützt oder uns am Stand geholfen haben.